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1342. Juli 14.

mensis Julii die quartadecima.

Im Allod am Flüßchen Lohe i. Bresl. Distr., das ehemals dem Bresl. Bürger Jenczo v. Gorlicz (Görlitz) gehörte, jetzt aber im Besitz der Bresl. Bürger Johann Salomonis u. Johann v. Opavia (Troppau) ist (act. et dat. in allodio iuxta rivulum Laa [Nach Grünhagen u. Markgraf, Lehns- u. Besitzurk. Schles. I, 319 Hartlieb, früher Pathenicz, an der Lohe bei Breslau] etc.). Ludwig (I.), Hzg v. Schles., Herr v. Liegnitz [Grotefend, Stammt. IX, 2], bek., daß er nach Beratung mit seinen Getreuen seinen Bruder, den erlauchten Fürsten Wenzel (I.), Hzg v. Schles. u. gleichfalls Herrn v. Liegnitz [Grotefend, Stammt. IX, 1], zu seinem rechtmäßigen Prokurator u. Gesandten in seinem u. aller Einwohner u. Untertanen seiner Lande Namen bei dem Erstgeborenen seines Herrn, des Königs Johann v. Böhmen, dem Markgrafen Karl v. Mähren, seinem Mutterbruder (avunculo) [Die Töchter König Wenzels II. v. Böhmen Margaretha und Elisabeth waren mit dem Herzog Boleslaw III. von Liegnitz-Brieg bzw. mit König Johann v. Böhmen verheiratet. Die Söhne aus diesen beiden Ehen: Die Herzöge Wenzel I. u. Ludwig I. v. Liegnitz bzw. Markgraf Karl v. Mähren waren daher Vettern. Vgl. Thebesius, Liegnitzische Jahrbücher etc. (1733). Teil II, S. 192 u. 197 u. Grotefend, Stammtafel IX] u. geliebten Herrn, bestellt u. ihm Vollmacht erteilt, seine Länder mit allem gegenwärtigen u. künftigen Zubehör, so weit er sie bereits besitzt oder aus der Erbfolge an väterlichen Gütern u. Ländern besitzen wird, seinem Herrn Karl au Stelle und kraft der königl. Machtbefugnis seines Vaters, des Königs Johann von Böhmen, und ihrer Erben an der Krone Böhmen in seinem und seiner Erben u. Untertanen Namen aufzureichen, seine Besitzungen und Untertanen dem Machtgebiet (dicioni) u. der Herrschaft (dominio) des Königs v. Böhmen zu unterwerfen, die königl. Rechtsprechung über sich u. seine Untertanen anzunehmen u. seine Länder mit allen ihren Zugehörungen von Markgraf Karl an Stelle u. kraft königl. Machtbefugnis als erbliches Lehen für ihn, seine Erben, Nachfolger u. alle seine Untertanen zu empfangen, für ihn auch den Treueid zu leisten u. alles u. jedes zu tun, was ein wahrer und rechtmäßiger Prokurator tun kann u. muß, bzw. was er selbst tun müßte, wenn er persönlich anwesend wäre [Die Lehnsaufreichung erfolgte vor König Johann v. Böhmen zu Prag am 30. Juli 1343 durch Herzog Wenzel zugleich namens s. Bruders Ludwig; vgl. Lehnsurk. I, 321 f. u. A. Sammter, Chronik v. Liegnitz Bd. I (1861), S. 242 f]. Zugleich verspricht er, alles was durch seinen Bruder Wenzel als seinen Prokurator in Angelegenheiten dieser Vollmachtserteilung geschieht und rechtmäßig besorgt wird, anzuerkennen u. für ewige Zeiten zu halten.

Z : Die Vasallen des Herzogs Boleslaus III. (paternis) u. des Ausstellers, die Ritter Stephan v. Porchwicz (Parchwitz), Heinrich v. Landzcron (Landskron), Hermann v. Khitlitz u. Otto v. Maltitz, Peczo gen. Schyrmer v. Lipa u. Luther v. Schelndorf (Schellendorf), Knappen (famuli). Ausgefertigt, unterschrieben u. mit seinem Notariatszeichen versehen durch Laurencius, Sohn des Nikolaus v. Dyeditz, aus der Olmützer Diözese, apostol. u. kaiserl. öffentl. Notar.


Nach dem früher im Haus-, Hof- u. Staatsarchiv zu Wien, jetzt im Landesarchiv zu Prag Nr. 238 befindl. Orig.-Perg., an dem an Pergamentstreifen das kleine runde Helmsiegel des Ausstellers hängt, abgedr. b. Grünhagen u. Markgraf, Lehns- u. Besitzurkunden Schlesiens, Bd. I, S. 318/319, woselbst das Siegel beschrieben ist. Über weitere Drucke vgl. R. Koß, Archiv koruny ceske (böhm. Kronarchiv) 2. Katalog listin z let (Urkunden-Katalog) der Jahre 1158-1346 (Prag 1928), S. 206 f. Kurzes Regest bei Rößler, Urk. Herzog Ludwigs II. v. Brieg i. d. Ztschr. d. Ver. f. Gesch. u. Alt. Schlesiens Bd. VI (1864), S. 5 Nr. 19.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt.